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21.8.23

Brief anlässlich einer Verabschiedung

 Hallo M.,

ein Buchgutschein bei der Buchhandlung B. in der E.-traße wird das Praktischste sein.

Andererseits: Verabschiedet zu werden hat etwas Endgültiges, was durchaus erschreckend ist. Denn natürlich will man nicht aus der Tätigkeit herausfallen; aber das Gehör ... Da hat ein Cochlea-Implantat - wie von M. - durchaus seine Vorzüge. Aber der Aufwand für die Versicherung scheint mir da nicht zureichend gerechtfertigt.
Ich denke dann an I. - und erschrecke schon wieder, weil mir ihr Name nicht einfällt.
Gegenwärtig ist unsere Enkelin M. (5 Jahre) bei uns, erstmals ohne ihre Eltern. Und das nimmt mich - obwohl C. natürlich das Zehnfache tut, um es dem Kind angenehm zu machen - so in Beschlag, dass ich erst mitten in der Nacht antworte. 
Nach Sauriern, Weltraum und Einhorn ist es jetzt die Welt der Pferde, die sie sich mit einem Eifer erschließt, den ich nicht erst mit 30 verloren habe. Immer öfter frage ich bei H. um Hilfe an, wenn Haushaltsdinge und Computer meine Geschicklichkeit überfordern. Bei der Verabschiedung von Frau T-S. habe ich H. getroffen, der noch weiter in seinem beruflichen Feld aktiv ist. Da ist das Hessegedicht ein schwacher Trost, zumal C. es peinlich fand, dass unsere Bürgermeisterin bei einer Verabschiedung nichts Originelleres zu zitieren fand als "Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne ..." (und immer wieder macht die künstliche Intelligenz auf Tippfehler aufmerksam).
Wenigstens ist es Hesse und nicht mehr Goethe könnte man natürlich sagen. 

Herzlichen Dank für den Gutschein, der ein Anstoß ist, nicht immer nur in Geschenken der Kinder und öffentlichen Austauschbücherregalen Anregungen für Lektüre zu suchen.

Gruß
W.

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