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27.4.22

Fing mit den "out of area"-Einsätzen die Unfähigkeit der Bundeswehr zur Selbstverteidigung an?

 Ein Rückblick auf 1993:

1993: Kampfeinsätze der Bundeswehr

Zwar habe ich mich dagegen entschieden, einen Leserbrief in Sachen Kampfeinsätze der Bundeswehr zu schreiben, ich bin gegenwärtig auch zu müde, um sauber zu formulieren, aber ich möchte doch einmal festhalten, was ich von der Sache halte. Am Karfreitag war ich auf dem Ostermarsch mit der Abschlußkundgebung in Zwingenberg, auf dem die Hauptforderung das Stoppen der Kampfeinsätze der BW „out of area“ war. Außerdem wurde ein Verbot von Waffenexporten, die Auflösung der NATO und langfristig die Auflösung der Bundeswehr und aller nationalen Armeen gefordert.

Zu diesen Forderungen stehe ich unterschiedlich als Privatperson (was ich mit meinem persönlichen Einsatz mitzutragen bereit bin) und als sich öffentlich politisch Äußernder und als Parteimitglied. Als Kriegsdienstverweigerer sehe ich keinen Sinn in der Bundeswehr, der ihre enormen Kosten rechtfertigen würde. Ich halte den Aufbau von sozialer Verteidigung für wünschenswert. Doch gegenwärtig ist eine politische Durchsetzung dieser Strategie noch völlig utopisch. Sie öffentlich zu fordern, würde mich nur zum politischen Spinner stempeln. Außerdem fehlte mir eine zureichend große Gruppe als politischer Rückhalt. Als die Linie, die ich meine Partei, die SPD, gerne vertreten sähe, würde ich folgendes beschreiben: Beibehaltung der Bundeswehr (bei weiteren Sparversuchen bei Personal und Material), Festhalten an der NATO. Blauhelmeinsätze für die UNO in sehr eng begrenztem Rahmen. Mitwirkung an Kampfeinsätzen der UNO erst, wenn diese ein weitgehendes Gewaltmonopol erhalten hat. Entscheidung über die Teilnahme an Kampfeinsätzen „out of area“ durch Zweidrittelmehrheit in Bundestag und Bundesrat. Die Salamitaktik der Bundesregierung, sich in Kampfeinsätze hineinzustehlen, empfinde ich als unwürdig. Zur Anrufung des BVG in Sachen Awacs hat mir Helmut Schmidts Ausdruck „Affentheater“ recht gut gefallen. (16.4.93)


1.4.22

Film über Brandts Rücktritt 1974

 Im Schatten der Macht (2003)

Egon Bahr

Günter Gaus

Klaus Harpprecht

Bemerkenswert, dass Matthias Brandt Guillaume gespielt hat. 

"Matthias Brandt, der als Willy Brandts tatsächlicher Sohn im Film die Rolle des Guillaume spielt, im Interview[8]: „Mir war in erster Linie wichtig, die Figur nicht zu bewerten. Mal ausgehend von der Hypothese, dass Guillaume in zwei Loyalitäten gelebt hat, darf man da natürlich keine Färbung reinbringen. Man muss einfach versuchen, jemanden mit so einem Doppelleben in beiden dieser Leben authentisch zu zeichnen. Mich hat dieses psychologische Phänomen interessiert. (...) Es gibt glaubhafte Berichte, dass er im Gefängnis einen Zusammenbruch erlitt, als er von Brandts Rücktritt erfahren hatte. Guillaume hat auch aus dem Gefängnis Briefe an Mitarbeiter Brandts geschrieben: Man müsse sich doch noch mal zusammensetzen, er müsse das doch alles erklären. Es ist also nur folgerichtig, diese Figur auch in der Rolle des Opfers zu zeigen.“ "(Wikipedia)

Mich stört, dass Genscher so unsympathisch herüber kommt, auch wenn er nicht andere Ziele hatte, als den größtmöglichen Erfolg der SPD.