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18.12.23

Fälschlich zugeschriebene Zitate

 Manchmal hat jemand eine Formulierung gefunden, die in wunderbarer Weise ausdrückt, was zu einer Geistssgröße zu passen scheint. So der angebliche Satz von Einstein: Zwei Dinge sind unendlich. Das Weltall und die menschliche Dummheit. - Nur, beim Weltall bin ich mir nicht so sicher." 

Beinahe gnauso berühmt ist eine - angebliche - Äußerung Voltaires:

3.11.23

Gegenwärtige Lektüre

 Ich lese gegenwärtig parallel 5-9 (?) Bücher, teils aus Gertruds Nachlass, teils aus öffentlichen Tauschregalen, ein von P. aus geliehenes und zwei aus dem Nachlass von W., die ich von U. bekommen habe. Über die meisten davon steht etwas in meinem Literaturblog "Weites Feld", teils auch etwas in Fontanesfans Schnipsel und anderen Blogs (Gegen das Vergessen, Wissen und Glauben und Fonty (Politik) ) sind die Blogs, in denen dazu etwas stehen könnte. Ich werde die bei Gelegenheit verlinken. Jetzt zur Lektüre von Mau: Lütten Klein und Christa Wolf: Ein Tag im Jahr, zu denen ich in "Weites Feld" geschrieben habe und schreiben werde. 

An Christa Wolf reizt mich, dass sie ab 1960 bis 2011 jedes Jahr ihren 27.9. zu beschreiben versucht hat, teils am Tag, teils über mehrere Tage bis ca. eine Woche, wobei dann auch einiges aus der Zeit des nachträglichen Schreibens in den Text eingeht. Staunenswert, wie viel Wolf über diese Tage zu erinnern und beschreiben fähig ist, die Grundfähigkeit, die Voraussetzung ihrer Verarbeitung in literarischen Werken ist. Wertvoll für das Verständnis, in welchen Lebenssituationen ihre Werke entstanden sind und wie viel sie anderen Aufgaben für ihre Familie und ihre Freunde sowie ihre politischen Auseinandersetzungen u.a. widmet. Und allgemein wertvoll als Zeugnis für Leben in der DDR und ab 1990 auch in der BRD und relativ kurz in Kalifornien. 

Mau schreibt über Leben in der DDR und die Umbruchzeit bzw. soziologisch über die Transformationen der DDR-Gesellschaft in die der "neuen Bundesländer" in der BRD. (Zum Inhalt sieh Weites Feld) Reizvoll ist erstens, dass er das bietet, was für das Selbstverständnis eines Bürgers der heutigen BRD Deutschland so wichtig ist: die Vorgeschichte des östlichen Teils (wenn auch nur in einer Schilderung der Ausgangssituation vor der Transformation in die Gesellschaft des vereinigten Deutschland. Und das verbunden mit einer Darstellung seiner persönlichen Erfahrungen ab 1968 in einem Plattenbauviertel in Rostock. Das enthält viel von dem, was meiner Meinung nach dem Geschichtsunterricht im vereinigten Deutschland ab 1990 fehlt.

Erst um 1990 herum habe ich begriffen, dass die Zeit ab 1945 nicht nur eine Mischung von Nachkriegsgeschichte und Zeitgeschehen war, sondern mit 1989 in ganz spezifischem Sinne Geschichte geworden war, die nicht in Gemeinschaftskunde bzw. Politik und Wirtschaft (in Hessen), sondern in Geschichte zu behandeln war, also die Geschichte der DDR auch für die Bundesdeutschen und die der BRD auch für die Bewohner des "neuen vereinigten Deutschlands" ist, auch für die Migranten, die erst nach 1990 nach Deutschland kamen und erst nach und nach die Geschichte der Weimarer Republik und der Nazi-Zeit als Vorgeschichte ihrer Gesellschaft zu verstehen haben. - Immer wieder muss ich mir in Erinnerung rufen, dass 1919 bis 1945 nur 26 bis 27 Jahre waren 1990 bis 2023 aber deutlich mehr und ständig zunehmend mehr. Natürlich ist ein Verständnis des Neuen Ökonomischen Systems der DDR nur noch für Spezialisten erforderlich, aber die gesellschaftlichen Auswirkungen sind ja durchaus Vorgeschichte der AfD, die für die deutsche Geschichte eine größere Bedeutung haben wird als die rechtsradikalen Parteien NPDRepublikaner und andere (z.B. DVU). 

21.8.23

Brief anlässlich einer Verabschiedung

 Hallo M.,

ein Buchgutschein bei der Buchhandlung B. in der E.-traße wird das Praktischste sein.

Andererseits: Verabschiedet zu werden hat etwas Endgültiges, was durchaus erschreckend ist. Denn natürlich will man nicht aus der Tätigkeit herausfallen; aber das Gehör ... Da hat ein Cochlea-Implantat - wie von M. - durchaus seine Vorzüge. Aber der Aufwand für die Versicherung scheint mir da nicht zureichend gerechtfertigt.
Ich denke dann an I. - und erschrecke schon wieder, weil mir ihr Name nicht einfällt.
Gegenwärtig ist unsere Enkelin M. (5 Jahre) bei uns, erstmals ohne ihre Eltern. Und das nimmt mich - obwohl C. natürlich das Zehnfache tut, um es dem Kind angenehm zu machen - so in Beschlag, dass ich erst mitten in der Nacht antworte. 
Nach Sauriern, Weltraum und Einhorn ist es jetzt die Welt der Pferde, die sie sich mit einem Eifer erschließt, den ich nicht erst mit 30 verloren habe. Immer öfter frage ich bei H. um Hilfe an, wenn Haushaltsdinge und Computer meine Geschicklichkeit überfordern. Bei der Verabschiedung von Frau T-S. habe ich H. getroffen, der noch weiter in seinem beruflichen Feld aktiv ist. Da ist das Hessegedicht ein schwacher Trost, zumal C. es peinlich fand, dass unsere Bürgermeisterin bei einer Verabschiedung nichts Originelleres zu zitieren fand als "Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne ..." (und immer wieder macht die künstliche Intelligenz auf Tippfehler aufmerksam).
Wenigstens ist es Hesse und nicht mehr Goethe könnte man natürlich sagen. 

Herzlichen Dank für den Gutschein, der ein Anstoß ist, nicht immer nur in Geschenken der Kinder und öffentlichen Austauschbücherregalen Anregungen für Lektüre zu suchen.

Gruß
W.

1.7.23

Was denken alte Menschen eigentlich darüber, dass das Leben schon bald vorbei ist?

 So wurde auf gutefrage.net gefragt. Meine Antwort (mit kleinen Ergänzungen) möchte ich hier festhalten

Für andere kann ich das nicht sagen. Aber ich sehe es so:

Ich bin alt und war damit einverstanden zu sterben. Dann haben ein Arzt und meine Frau mich davon abgebracht. Das hat dazu geführt, dass meine Frau jahrelang viel zusätzliche Arbeit leisten musste, bis ich wieder leistungsfähiger wurde. Aber dann zeigte sich, dass ich noch manches Sinnvolle tun konnte.

Zwar mache ich weiterhin viel falsch, z.B. gehe ich meiner Frau immer wieder auf die Nerven, obwohl sie so viel für mich getan hat und weiterhin tut. Aber ich habe die Hoffnung, dass ich in der mir verbleibenden Zeit keine schwere Schuld mehr auf mich lade. Weder für Kriegsdienst noch für die meisten Gewaltverbrechen bringe ich noch die zureichenden physischen Voraussetzungen mit.

Natürlich kann die Hoffnung trügen, aber noch begleitet sie mich.

Dankbar bin ich, dass ich nicht die Voraussetzungen mitgebracht habe, jetzt in einer führenden politischen Funktion Entscheidungen zu fällen, die sich schon bald als grundlegend falsch erweisen. Und ich wünsche denen, die solche Fehlentscheidungen treffen, dass sie es früh genug tun, um noch daraus lernen zu können, oder so spät, dass sie es nicht mehr merken.

Und ich habe die Freude, dass meine Kinder und Enkel so vieles so viel besser können, als ich es in ihrem Alter konnte, ganz zu schweigen von dem, was ich schon alles nicht mehr kann.

14.6.23

Frauenrolle, Männerrolle. Vom Umgang der Geschlechter miteinander

Anlässlich der Beschäftigung mit Christoph Martin Wieland fällt mir auf, welche Frauenschicksale am Wege der vorehelichen Entwicklung eines Dichter liegen, dem man ein für damalige Verhältnisse relativ gutes Einfühlungsvermögen in Frauen glaubt nachsagen zu dürfen: Sophie Gutermann, 'die einzige Liebe', Julie von Bondelie,* die er geisterte*, Christine Hogel*.

*"Julie Bondelie war eine Frau, die alle anderen Frauen, die Wieland kennen gelernt hat, in den Schatten stellte. Sie war eine Intellektuelle, für die es in der Welt, in der sie zu leben gezwungen war, keinen Platz gab. Das wusste sie. Sie bezeichnete sich als 'femme philosophe' und 'Platon de jupe' und ironisierte, dass man sie darob bestaunte, indem sie sich mit einer Zirkusattraktion, einer Art Rhinozeros, verglich. Sie bewegte sich in den Berner intellektuellen und kolloquialen Zirkeln, von denen es mehrere gab und an denen teilzunehmen keine männliche Domäne war. Dennoch machte sie sich keine Illusionen darüber, dass dort, wo der eigene intellektuelle Status dauernd der Rede wert ist, in der Bewunderung auch immer die Verwunderung hinein spielt, dass eine Frau so etwas kann 'sans ridicule'. Sie kannte das Prekäre ihrer Existenz. Davon, sie noch prekärer zu machen, indem sie schrieb und veröffentlichte, sah sie ab, obwohl man ihr das durchaus zutraute und sie auch dazu ermunterte." (Reemtsma: Wieland, S.91)

* So bezeichnet man es im aktuellen Sprachgebrauch, wenn jemand eine intensive Beziehung ohne jede Erklärung abbricht und nichts mehr von sich hören lässt. Das Wiktionary bringt bei 'geistern'  im allgemeinen Sprachgebrauch den Beispielsatz: "Mir geistert immer wieder die gleiche Frage durch den Kopf: wieso?" Sehr passend für die so verlassene Person. 

*"1764 brachte diese von ihm ein Kind zur Welt; da eine Heirat mit einer katholischen Bürgerstochter für Wielands Familie jedoch unter keinen Umständen infrage kam, beendete er die Beziehung. Seine uneheliche Tochter Caecilia Sophie Christine starb früh." (Wikipedia)

Theodor Fontane hatte an zwei Frauen Alimente zu zahlen. Über seine Frauengestalten schreibt er in einem Brief: " Ich war nie ein Lebemann, aber ich freue mich, wenn andere leben, Männlein wie Fräulein. Der natürliche Mensch will leben, will weder fromm noch keusch noch sittlich sein, lauter Kunstprodukte von einem gewissen, aber immer zweifelhaften Wert, weil es an Echtheit und Natürlichkeit fehlt. Dies Natürliche hat es mir angetan, ich lege nur darauf Gewicht, fühle mich nur dadurch angezogen, und dies ist wohl der Grund, warum alle meine Frauengestalten einen Knacks weghaben. Gerade dadurch sind sie mir lieb, ich verliebe mich in sie, nicht um ihrer Tugenden, sondern um ihrer Menschlichkeiten, d.h. um ihrer Schwächen und Sünden willen."

Er war kein Lebemann, aber er genoss als Mann das Privileg, natürlich sein zu dürfen, ohne danach für sein Leben gezeichnet zu sein, 'einen Knacks wegzuhaben'.

"Goethe und die Frauen" war nicht ohne Grund lange ein beliebtes Thema bei Goethespezialisten. 


12.3.23

Spuren im Netz

 "Das Internet vergisst nichts." ist zwar stark übertrieben. Aber das Internet behält nicht selten viel mehr, als man denkt, und man selbst findet das, was man selbst produziert hat, öfter nicht mehr wieder, als einem lieb ist. Meine Internetbiographie findet man über meine Apps bei Google 

genauer gesagt im Google Drive. Aber die Links, auf die sie verweist, sind nicht selten tot. Das heißt, für einen selbst ist vieles, was man ins Netz gestellt hat, schon zu Lebzeiten unerreichbar geworden. Wo allerlei Peinliches irgendwo in den Tiefen des Netzes aufbewahrt worden ist, weiß man nicht.

Dass sehr vieles, was mal in der Wikipedia geschrieben worden ist, noch viele Jahre auffindbar ist, erhoffe ich mir im Interesse dieser in wenigen Jahren für die heutige Weltgesellschaft und für die der kommenden Jahre, denn für die Wikipedia gibt es gegenwärtig (wie für vieles) keinen gleichwertigen Ersatz.

Wichtig also die Erinnerung, wie man vorsorgen kann. Spuren im Netz FR vom 13.3.2023 gibt da wichtige Hinweise. Mehr dazu (auch dazu, was ich mir dazu gedacht habe) findet man unter dem Link digitaler Nachlass in diesem Blog. 

28.2.23

Singen mit Emma

 Zwar habe ich auch schon in der Grundschule im Chor gesungen, mich aber vor den Aufführungen in unvertrauter Umgebung immer gedrückt. Der Musiklehrer, der auch mein Turnlehrer war, war mir eine ungeliebte Autorität.

Das wurde ganz anders in meiner Teenagerzeit in der Kreuzkirche im Jugendchor, wo manchmal vielleicht sogar meine beiden Schwestern mitsangen, vor allem aber die jüngere der beiden, mir dem Jüngsten am nächsten stehend.

Im Bass sang mein Freund Rups, der aus Berlin in meine Klasse gekommen war, im Tenor Volker, der spätere Chemieprofessor. Der Mittelpunkt aber war Emma, die Chorleiterin und Organistin, die uns zusammenhielt. Wenn sie zum Ausgang des Gottesdienst ihren Reger spielte, war es Ehrensache, dabei zu bleiben, auch wenn mir Reger bis heute wegen des Schwierigkeitsgrades seiner Kompositionen weitgehend verschlossen geblieben ist, seine großen Orgelwerke, die Freude meiner Frau, wegen der Länge sogar ein Graus.

Emma hat mich in Begleitung der erwähnten Jungen, meiner Schwester und ein oder zwei Mädchen in die klassische Musik eingeführt. Andachtsvoll hörten wir Beethovens Violinkonzert von Menuhin gespielt, verschiedene Sinfonien von Beethoven (oder war es in diesem Kreis doch nur die 5.), vermutlich auch sein Es-Dur-Klavierkonzert. Und ebenfalls von Menuhin gespielt, Felix Mendelssohns Violinkonzert. Bruchs vermutlich auch.

Volker führte uns in unserer Wohnung in der Reichensächser Straße mit Musikbeispielen in den Aufbau der 5. Sinfonie ein. Da mag wohl auch meine Kusine dabei gestanden haben.

Außerdem haben wir auch mit verschiedenen Instrumenten musiziert. Ich habe dabei vermutlich auf dem Kamm geblasen. Und eines späten Abends haben wir am Stadtrand gemeinsam Sternschnuppen angesehen. Ich kann mich nicht besinnen, jemals wieder so viele bei einer Gelegenheit gesehen zu haben. 

Das Singen im Gottesdienst war nicht anspruchslos, ich besinne mich, dass ich bei einer späteren Chorleiterin anfragte, wann wir endlich mal wieder Bachchoräle sängen. (Sie meinte, das sei für den Kirchenchor - nicht mehr der Jugendchor von damals - zu schwer.)

Und als eine aus der DDR geflohene Generalmusikdirektorin mit uns Stücke aufführte (das größte Werk war Bachs Johannespassion), sang ich sogar den Zweiunddreißigstellauf in der Motette "Der Herr ist mit mir, mir zu helfen" (Ps.118, 7) mit, wie ihn mein Freund rhythmisch korrekt, freilich nicht mit perfekter Gesangstechnik sang. Einen Lauf, den eine spätere Chorleiterin meiner Schwester, die in anspruchsvolleren Chören sang als ich, als unsingbar bezeichnete.

Doch das Beste war es, mit Emma unterwegs zu sein, beim Adventssingen, wenn mein Freund Sopran sang, auf Abendmusiken mit dem Klavierspieler an der Orgel, dessen Spiel ein wenig abgehackt klingen konnte, und dem mir ans Herz gewachsenen Bachsatz von "Der Tag ist hin", dessen Bassstimme ich über die Jahrzehnte hin so zersungen habe, dass mein Sohn mir Staunendem klarmachen musste, dass sie kaum noch eine Ähnlichkeit mit dem Original hatte. Der Gipfel der Ungezügeltheit war freilich, als Volker, der Größte von uns, zusammen mit der Kleinsten eine Mülltonne um über 10 Meter verschleppte und dort abstellte.

27.2.23

Singen - Verschiedenes im Laufe des Lebens

 Meine Mutter hat viel gesungen. So haben mich seit meine Kindheit diese Lieder durch mein Leben begleitet. Es wurden meine Lieder und sind doch "Mutters Lieder" geblieben. Mit meiner Schwester, der letzten aus dem Geschwisterkreis, die noch lebt, singen wir öfter am Telefon gemeinsam Lieder. Ein Teil dieser Lieder - und anderer, die mir irgendwann bewahrenswert erschienen, habe ich auf einem Liederblog gesammelt.

Als Teenager war ich in einem Kirchenchor, verschiedene Phasen bei drei, vier unterschiedlichen Chorleiter*innen habe ich in Erinnerung. Da gäbe es viel zu erzählen.

In der Studentenzeit war ich in der Kurrende in Göttingen und in Marburg. In Berlin nur kurz. Mit dieser Kurrende habe ich eine Singfahrt in die fränkische Schweiz gemacht. Mit den anderen ebenfalls, z.B. nach Ostfriesland und Holland (die "Niederlande" zu sagen habe ich mir erst später angewöhnt). Über die Kurrende hat meine "große Schwester" ein Kurrendebuch geführt.

Seit ich aus England zurück bin (auch hier ist der Sprachgebrauch "Großbritannien" für mich lange nur ein korrekter für schriftliche Äußerungen gewesen, bis meine Nichte britische Staatsbürgerin, aus Überzeugung aber Schottin wurde), seit ich wieder in Deutschland sesshaft wurde, bin ich seit über dreißig Jahren in einem Kirchenchor gewesen, im zweiten, der für mich an sich etwas zu anspruchsvoll ist, erst seit 13 Jahren. 

Irgendwann habe ich entdeckt, dass die "Ohrwürmer", die ich von diesem Singen bekam, mir gute geistliche Begleiter waren und sind. Aufgefallen ist mir das wieder, als mir von einem Fernsehgottesdienst, der mir wegen der Gesangstechnik der Popkantorin, die den Gemeindegesang ganz in den Hintergrund drängte, nicht recht gefiel, wiedermal ein Ohrwurm blieb, dessen theologische Aussage meinem religiösen Verständnis widerspricht, der aber doch auch einen Aspekt meines Glaubens trifft, der mich so begleiten kann.

Mein "großer Bruder", der lange Jahre als Laienprediger gearbeitet hat, hat sich mal mit meiner "jüngeren Schwester" (älter als ich) zu einem Kirchenliedertreffen bei uns zu Hause eingefunden. Daraus ist dieser Blog hervorgegangen, nicht zuletzt, um den Gedanken der Kernlieder festzuhalten. 

Und da ich immer wieder Links gesetzt habe, hier noch zwei: das Oxforder Gemeindelied und der Bericht vom Singen im Krankenbett nach einer schweren Operation, der schon seit Jahren in diesem Blog zu finden ist. Gesungen haben wir gemeinsam liegend mit von der Narkose geschwächten Stimmen (nicht direkt nach der Operation!) dieses Lied


21.2.23

Lesen im Lektüreblog

 Eine Erkältung bringt mich dazu, auf geistige Arbeit und die Erstellung von Texten zu verzichten und mich in meinem Lektüreblog von älteren Zeiten an neuere anzunähern. 

Die ersten habe ich mir sonst schon immer wieder einmal nostalgisch vorgenommen. Jetzt beim Abstand von gut 10 Jahren begegnet mir manches wenig Vertraute.

5.2.23

Im Dunkeln

 Nach Einbruch der Dunkelheit gehe ich über spärlich beleuchtete Wege durch den Abend. Der Regen hat aufgehört. Es geht ein ganz leichter Wind. Da hoppelt mit etwas entgegen und an mir vorbei. Ich sehe ihm nach und erkenne, dass es ein vom Regen erfasstes welkes Blatt ist, das gleichsam über den Boden rollt. Die Feuchtigkeit gibt ihm die Schwere, dass es nicht davongetragen wird, sondern immer nur kurzfristig die Bodenhaftung verliert.

Wäre es etwas heller gewesen, hätte mich diese Art der Bewegung nicht aufmerksam gemacht, sie wäre zu selbstverständlich gewesen.